EU und Mitgliedstaaten

Politische Entscheiderinnen und Entscheider sowie Behörden können einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität leisten: Neben den Maßnahmen vor Ort stehen in den EU-Mitgliedstaaten die wirksame Umsetzung der gesetzlichen Regelungen und der weitergehenden WHO-Empfehlungen im Zentrum. Auf europäischer Ebene müssen die Luftqualitäts- und Emissionsstandards dringend überarbeitet werden, um die Umweltwirkung von Holzfeuerungsanlagen zu vermindern.

  • Erheblich strengere Luftqualitätsstandards: Umsetzung der aktualisierten WHO-Empfehlungen zur Luftqualität und Einführung von Vorgaben zur maximal zulässigen Anzahl ultrafeiner Partikel in der Außenluft.

  • Deutlich verschärfte Emissionsgrenzwerte für neue Holzöfen und Holzheizkessel, die einen Filter bzw. Staubabscheider zur Pflicht machen. Zugleich ist ein realitätsnäheres Messverfahren bei der Typprüfung erforderlich, bei dem auch die Partikelanzahl berücksichtigt wird sowie regelmäßige Kontrollmessungen im Praxisbetrieb.
  • Strengere Vorgaben für bestehende Anlagen: Bestehende Holzöfen und Holzheizkessel müssen zeitnah mit einem Filter bzw. Staubabscheider nachgerüstet oder stillgelegt werden.
  • Kommunale Handlungsmöglichkeiten ausbauen: Städte und Gemeinden müssen alle vorhandenen Möglichkeiten nutzen, um den Einsatz von Filtern voranzutreiben und die Partikelemissionen aus der Holzfeuerung vor Ort drastisch zu senken. Parallel dazu ist es wichtig, dass Kommunen vom Bund und den Bundesländern weitergehende gesetzliche Rahmenbedingungen einfordern, um das Problem vor Ort besser angehen zu können.
  • Verbot des Einsatzes von Kohle(briketts) in Öfen und Heizungskesseln und entsprechendes Verkaufsverbot.
  • Besteuerung der Nutzung von Öfen, um ökonomische Anreize zum effizienten Einsatz des Brennstoffes Holz zu setzen.
  • Effektive Strukturen für Marktüberwachung mit stichprobenartiger Überprüfung von verkauften Anlagen.
  • Wirksame Kontrollen und Sanktionen bei Nutzung illegaler Brennstoffe und Fehlbedienungen: Höhere Strafen und umfangreicherer Einsatz von Aschetests.
  • Rahmenbedingungen für die energetische Sanierung und Dämmung des Gebäudebestandes müssen verbessert werden. Förderprogramme müssen Alternativen zur Holzfeuerung – also insbesondere Wärmepumpen und Solarthermie – priorisieren. Falls Holzfeuerungsanlagen gefördert werden, müssen diese Anlagen zwingend mit einem Staubabscheider ausgestattet sein.
  • Verbesserung von Verbraucherinformation und Transparenz durch anspruchsvolle Umweltzeichen, verpflichtenden Herkunftsnachweis für Brennholz und lokale bzw. nationale Informationskampagnen.

Empfehlungen für Nationale Luftreinhalteprogramme

Auf Grundlage der National Emission Ceilings Dircective (NEC Directive) müssen die Mitgliedstaaten wirksame Maßnahmen zur Minderung von Feinstaub und weiteren Luftschadstoffen ausarbeiten:
Empfehlungen und Positivbeispiele zum Download (PDF)

Energiearmut in der EU

Energiearmut ist ein großes Problem in Osteuropa. Alte Anlagen und schlechte Brennstoffe führen zu einer hohen Feinstaubbelastung. Mit Partnern aus Bulgarien und Slowenien hat die DUH Kriterien entwickelt, um Energiearmut zu erfassen und Maßnahmen zu bewerten.

Faktenblatt (Handlungsempfehlungen)

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